Durch die Verwendung von SARS-CoV-2 Schnelltests lässt sich ermitteln, welche Personen hochgradig ansteckend sind. Je höher die Viruslast ist, desto eher kann eine Infektion mittels Schnelltest bestätigt werden. Somit können SARS-CoV-2 Schnelltests nicht jede Infektion nachweisen. Um kleinste Spruen des Coronavirus SARS-CoV-2 zu identifizieren, ist deshalb ein PCR-Test von Nöten. Dennoch können Selbsttests einen erheblichen Beitrag für das Schutzkonzept gegen die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 leisten, da diese auf derselben Technik beruhen wie die Profitests. Generell sollte bei der Durchführung der Schnelltests auf eine sorgfältige Vorgehensweise geachtet werden. Bevor ein Selbsttest vorgenommen wird, sollte unbedingt die vollständige Anleitung gelesen werden. Zudem müssen die Hände vor Testbeginn gründlich gemäß der allgemeinen Hygienevorschriften gewaschen werden. Es empfiehlt sich, den Test bei Raumtemperatur und nach dem Öffnen der Packung innerhalb einer Stunde durchzuführen. (14)
- Nasenabstrich
Für einen Nasenabstrich entnehmen Sie zunächst der Packung das Röhrchen und befüllen es gegebenenfalls mit der mitgelieferten Testflüssigkeit. Bei manchen Selbsttests ist diese Flüssigkeit bereits im Röhrchen enthalten. Danach putzen Sie sich gründlich die Nase und entnehmen der Verpackung das Teststäbchen, welches Ähnlichkeit zu einem Wattestäbchen aufweist. Danach führen Sie das Stäbchen ca. 2-3 cm tief in die Nase ein und drehen dasselbe mindestens fünfmal in der Nase hin- und her. Dieses Vorgehen darf kitzeln, jedoch sollte es nicht wehtun. Je nach Test wiederholen Sie dieses Prozedere ebenfalls im anderen Nasenloch. Lesen Sie dies bitte in der Anleitung des entsprechenden Tests nach. Danach stecken Sie das Teststäbchen in das vorgesehene Röhrchen und drehen es einige Male hin- und her. Je nach Produkt finden Sie in der Anleitung eine Angabe dazu, wie lange das Stäbchen in der Flüssigkeit verbleiben sollte. Um das Stäbchen aus der Lösung zu entnehmen, drücken Sie das Röhrchen leicht mit den Fingern zusammen und ziehen Sie dieses durch die nun engere Öffnung hinaus. Somit wird sichergestellt, dass besonders viel Sekret in der Lösungsflüssigkeit verbleibt. Danach verschließen Sie das Röhrchen und geben einige Tropfen (je nach Hersteller meist 2-4 Tropfen) auf die vorgesehene Öffnung der Testkassette. Im Anschluss können Sie nach 15-20 Minuten das Testergebnis ablesen.
- Speicheltest und Gurgeltest
Bei dem Speicheltest (sogenannter „Spucktest“) wird Speichel in das bereits Flüssigkeit enthaltene Teströhrchen gespuckt. Das weitere Vorgehen entspricht weites gehend dem oben beschriebenen Verfahren. Der Gurgeltest unterscheidet sich von den bereits genannten Verfahren dadurch, dass eine spezielle, ungiftige Flüssigkeit in den Mund aufgenommen und für eine kurze Zeit gegurgelt wird. Im Anschluss wird die Gurgelflüssigkeit auf Virusbestandteile getestet. (15)
- Was bedeutet das Selbsttest-Ergebnis
Die Testkassette des Selbsttests enthält ein Kontrollfeld, welches Streifen auf der Höhe von Buchstabenmakierungen wiedergibt. Der Buchstabe C steht für das englische Wort „control“ und belegt, dass der Test nicht defekt ist. Der Buchstabe T steht hierbei für Test. Sofern eine Linie bei beiden Buchstaben, also sowohl bei C als auch bei T erscheint, ist das Ergebnis positiv. Auch sehr schwache Linien bedeuten, dass die getestete Person Corona-positiv ist. Ist lediglich bei dem Buchstaben C eine Linie zu erkennen, ist das Selbsttestergebnis negativ. Sollten Sie keine Linie oder nur eine Linie bei dem Buchstaben T sehen können, ist das Testergebnis ungültig. In diesem Fall sollte ein neuer Schnelltest durchgeführt werden. (14)
Sofern das Ergebnis des Selbsttest positiv ausgefallen ist, sollte unbedingt im Anschluss ein PCR-Test durchgeführt werden. Der PCR-Test dient dazu, dass durch den Schnelltest erhaltene Ergebnis zu überprüfen. Wenden Sie sich für einen PCR-Testtermin an Ihre Hausärztin, den Hausarzt oder an die Hotline 116 117.
Zudem sollten Sie sich umgehend in häusliche Quarantäne begeben und keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Im Falle eines unklaren Testergebnisses sollten Sie ebenfalls einen PCR-Test durchführen lassen. Eine offizielle Meldepflicht für Selbsttests besteht bislang nicht. Die Verantwortung liegt bei den Bürgerinnen und Bürgern. Sollte das Testergebnis negativ ausgefallen sein, müssen dennoch die allgemeinen Hygiene- und Schutzvorschriften eingehalten werden. Selbsttests können nur hohe Viruslasten nachweisen und stellen zudem nur eine Momentaufnahme dar. So besteht die Möglichkeit, dass eine infizierte Person zum Zeitpunkt der Testdurchführung noch nicht ansteckend war. Dies kann sich innerhalb weniger Stunden ändern.
- Sensitivität und Spezifität
Sowohl Schnelltest, als auch Selbsttests müssen bestimmten Qualitätsanforderungen entsprechen. Die beiden Kriterien Sensitivität und Spezifität sind hierbei besonders wichtig.
Der Begriff Sensitivität gibt an, welcher Anteil der tatsächlich positiv infizierten Personen auch positiv getestet wurde. Bei einer Sensitivität von 95 bedeutet dies, dass von 100 infizierten Personen 95 Personen ein positives Ergebnis und 5 Personen ein falsch negatives Ergebnis erhielten.
Der Begriff Spezifität bezieht sich auf die Testung gesunder Personen. Wird beispielsweise eine Spezifität von 99 Prozent angegeben, so bedeutet dies, dass von 100 gesunden Personen 99 Personen negativ und eine Person falsch positiv getestet wurde.